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Sehenswertes / Wissenswertes

Kirche

KircheUm etwa 1100 wurde die Kirche, außerhalb des historischen Dorfkerns - am westlichen Ende des Dorfes erbaut.
Original erhaltene Fresken in der Kirche werden auf das 13. Jahrhundert geschätzt.
1867 wurde von den Gebrüdern Poppe in Roda eine Orgel gebaut, diese befindet sich auf der Nordseite auf einer Empore.



Brauhaus

Brauhaus11533 wird im Rahmen der zweiten Kirchenvisitation das Brauhaus erwähnt und zählt damit neben der Kirche zu den ältesten noch heute erhaltenen Gebäuden. Das Brauhaus wurde gemeinschaftlich zum Bier brauen benutzt und gehörte ursprünglich der Kirche. Die Dorfbewohner mussten für die Nutzung eine Abgabe an die Kirche entrichten.
Das Brauhaus wurde am 6. März von der Kirche an die Gemeinde verkauft. Es befand sich an der nördlichen Ecke der Giebelseite ein Brunnen für die Wasserversorgung.

Brauhaus2Das Fundament scheint original erhalten zu sein, die Fachwerkkonstruktion deutet auf eine Erneuerung zu einem späteren Zeitpunkt hin. Auf einem Längsbalken ist auf der Rückseite eine Inschrift "Anno 1663" zu finden. Auf der nördlichen Seite des Brauhauses befindet sich der Brauhaus-Garten mit einem unscheinbaren Gebäude. In diesem "Eis-Haus" wurden Eisschollen aus der Saale eingelagert, um Getränke und Speisen für das benachbarte Gasthaus "Saaleschlößchen" zu kühlen.



Dorfbrunnen

DorfbrunnenEs befindet sich auf dem Dorfplatz ein Brunnen, der früher für die Wasserversorgung genutzt wurde. Das Alter lässt sich nicht mehr Nachweisen, aber nach einer Skizze von Arthur Gumpert war der Brunnen um 1920 überdacht.
1922 wurden die Aufbauten abgerissen und der Brunnen versiegelt, da er nicht mehr für die Wasserversorgung benötigt wurde. Auf diesen Platz wurde ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen im I. Weltkrieg errichtet.
1978 wurde im Zuge der Neugestaltung des Dorfplatzes das Kriegerdenkmal abgerissen und man stieß dabei auf die Reste des alten Brunnens. Erste Bestrebungen eines Wiederaufbaues des Brunnens wurden erwägt. Im Juni 2000 aber wurde die Wiedererrichtung in Eigenleistung des Brunnens beschlossen. Es wurde im Mai 2001 der fast fertige Brunnen eingeweiht.

Früher musste jährlich der Brunnen gründlich gereinigt werden (die sogenannte "Bornfege"), damit wieder klares und sauberes Wasser zur Verfügung stand. Auch heute findet die Bornfege wieder statt, allerdings nur alle 2 Jahre.



Gemeindehaus

GemeindehausFrüher wohnte im Gemeindehaus der Gemeindediener, zu dessen Aufgaben gehörte unter anderem auch das Eintreiben des Brückenzolles.
Im August 1950 brannte das Haus durch Brandstiftung nieder. Im November 1950 wird vom Wiederaufbau berichtet, der Aufbau verzögerte sich aber durch die Finanzsituation. 1953 änderte sich die Situation und das Gemeindehaus wurde am 31.10. mit einer Feier eingeweiht.
Ein Teil des Gemeindehauses wurde zeitweise als Dorfkonsum genutzt.



Brücke

Um 1840 erwachte in den Feldbesitzern, die jenseits der Saale Grundstücke besaßen, das Verlangen eine Brücke zu errichten. Bisher musste eine Furt unterhalb des Dorfes zum Überqueren der Saale genutzt werden.

Bruecke1848 wurde mit dem Bau begonnen und 1849 erfolgte die Einweihung der Brücke mit Übergabe an den Verkehr. Ca. 7 Jahre später traten erste Schäden auf, sodass 1856 ein Überbau der Brücke gebaut wurde. 1880 wurden zwei Eisbrecher zum Schutz vor Treibeis an die Pfeiler angebracht. Im Jahre 1890, 1917 und 1918 war durch starke Hochwasser die Auffahrt zur Brücke weggeschwemmt bzw. stark beschädigt.
Kurz vor Ende des II. Weltkrieges wurde die Brücke am frühen Morgen gesprengt. Einige Stunden später sprengte man auch die Brücke in Rothenstein, um die heranrückenden Amerikaner aufzuhalten. 1946 konnte die Brücke, nach notdürftiger Instantsetzung, dem Verkehr wieder übergeben werden.
1969 wurde die Brücke durch eine Pioniereinheit der NVA erneuert. Bereits 1974 musste wegen konstruktiver Mängel die Brücke wieder erneuert werden, diesmal von Pionieren der Roten Armee.
Mitte des Jahres 1987 musste die Brücke grundlegend saniert werden. Während der Sanierungsarbeiten übernahm Artur Gumpert den Fährdienst über die Saale. Ende 1987 konnte die Brücke wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Im Jahre 1993 fiel die Entscheidung für einen neuen Brückenbau. Ende September wurde somit die letzte Saale-Brücke mit Holzbelag abgerissen. Kurz vor Weihnachten 1993 wurde die neue Brücke von Großpürschütz fertiggestellt und konnte für den Verkehr freigegeben werden.



LPG (Typ III)

LPG = Abkürzung für "Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft"

Ab 1952 entstanden in der DDR "freiwillige" Zusammenschlüsse von Bauern zu einer gemeinsamen Produktion als Genossenschaft.
Es wurden zunächst drei LPG-Typen gebildet: Typ III = Land, Vieh und Maschinen wurden eingebracht, Typ II = Land und Maschinen wurden eingebracht, Typ I = das Land wurde eingebracht (die Tierhaltung blieb in eigener Verantwortung).
In den 1970er Jahren wurden dann alle LPG in den Typ III überführt und schließlich entstanden daraus die spezialisierten, größeren LPG (P) und LPG (T).

LPGAnfang 1958 erfolgte in Großpürschütz die Gründung der LPG Typ III "Grüne Aue" mit 7 Landwirtschaftsbetrieben und 14 Mitgliedern als eine der ersten LPG im Landkreis.
Bei der Gründung hatte der Wirtschaftshof keinerlei Großtechnik, diese wurde von der MAS (Maschinen-Ausleih-Station) später von der MTS (Maschinen-Traktoren-Station) mit Geräten und Maschinen unterstützt.
Gründungsmitglieder waren: Alfred Seifart, Franz Reich, Oskar Partschefeld, Paula Partschefeld, Hilma Reich, Hella Winkler, Hildegard Seifarth, Günter Reich, Kurt Reich, Josef Winkler, Marie Bocker, Albin Bocker, Ruth Seifart und Werner Seifart.



Wasserhaus

WasserhausVor 1911 stand für die Wasserversorgung in Großpürschütz der Dorfbrunnen im Zentrum des Dorfes zur Verfügung. Am Brauhaus befand sich ein weiterer Brunnen und es gab zahlreiche privat genutzte Brunnen. Weiterhin existierte die Quelle an den "Unteren Bornrändern" als Laufbrunnen.
Es konnte aber auch bei Trockenzeiten auf Wasser aus der Saale oder auf Quellwasser in der Suppiche zugegriffen werden.

Um Wassermangel bei einer Trockenzeit zu vermeiden, wurde 1911 das Wasserhaus und eine zentrale Wasserleitung gebaut.



Quellen

Früher und bis zum Neubau der Wasserleitung 1964 gab es in sehr trockenen Sommern oft Wasserprobleme in Großpürschütz. Man musste dann das Trinkwasser von der Quelle aus der Suppiche oder von der Quelle (Laufbrunnen) an den Bornrändern holen.
Nachdem der Bau eines Brunnens oberhalb der Straße nach Kleinpürschütz für das Porzellanwerk in Kahla beendet war, wurde die Quelle nicht mehr gebraucht, da Sie nicht mehr genug Wasser abgab.

Laufbrunnen2009 wurde die Quelle (Laufbrunnen) an den Bornrändern wieder freigelegt und das alte Becken erneuert. Neben der Erneuerung der Quelle wurde auch eine Treppe, eine kleine Brücke und oberhalb eine Sitzecke angelegt.



Kriegerdenkmal

KriegerdenkmalAuf dem versiegelten Brunnen wurde 1922 das Kriegerdenkmal für die Gefallenen im I. Weltkrieg errichtet. 1978 wurde im Zuge der Neugestaltung des Dorfplatzes das Kriegerdenkmal abgerissen. Später errichtetet man das Denkmal, an heutiger Stelle noch stehend, für die Gefallenen im I. und II. Weltkrieg neu.



Maibaum

MaibaumDer Ursprung dieses Brauches ist bis heute nicht ganz klar, aber das Maibaumsetzen blickt auf eine sehr alte Tradition zurück, vermutlich bis in die germanische Zeit. Der Maibaum wird als "heiliger Baum" in das Dorf gebracht, um seine segenbringende Wirkung ausüben zu können.
In Großpürschütz wird der Maibaum an einem Ehrenplatz für ein Jahr aufgestellt. Das Maibaumsetzen findet immer am 29.04 statt.
Nach vollbrachtem Werk wird in fröhlicher Runde noch ein wenig gefeiert.



Siegel und Wappen

Wappen1672 wurde das Siegel von Großpürschütz, mit Abbildung von einem Fisch und einem Krebs, erstmals erwähnt.
Im Laufe der Zeit wurden die Größe und das Aussehen des Siegels mehrfach geändert, insbesondere die Anordnung von Fisch und Krebs. Dies lässt sich auf die verschiedenen Kreiszugehörigkeiten zurückführen, z.B.:
1920 - "Land Thüringen-Kreis Jena",
nach 1945 - "Landkreis Stadtroda-Gemeinde Großpürschütz",
1952 - "Gemeinde Großpürschütz",
1956 - "Deutsche Demokratische Republik-Rat der Gemeinde Großpürschütz-Kreis Jena",
1991 - "Thüringen-Gemeinde Großpürschütz".

2000 wurde ein neues Wappen erstellt, welches bis heute seine Gültigkeit besitzt.



Johann Walther

WalterDer Geburtsort von Johann Walther ist umstritten. Kahlaer Chronisten, wie Denner haben versucht, den Geburtsort nach Kahla zu verlegen, ohne schlüssige Beweise zu erbringen. Selbst Musikhistoriker beantworten die Frage unterschiedlich und umgehen die Antwort mit den Worten: "vor dem Toren von Kahla".
Gurlitt als Verfasser der Biografie von Johann Walther nennt Großpürschütz als Geburtsort. Da der Ort Großpürschütz sicher außerhalb unserer Region unbekannt war, kann man zu der Schlussfolgerung kommen, dass diese Information von Johann Walther selbst oder aus seinem Bekanntenkreis stammt.
Erst durch seine Zusammenarbeit mit Luther auf musikalischem Gebiet, erlangte er Bedeutung. Johann Walther baute die Torgauer Stadtkantorei auf, die zum Vorbild aller evangelischen Kantoreien wurde. Er gab 1524 sein "Geystlich gesangk Buchleyn", das erste mehrstimmige Gesangbuch des neuen protestantischen Bekenntnisses, heraus.

geb. 1496 - † 1570 in Torgau













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